Nachhaltige Landnutzung durch
Agro-Forestry
Der Begriff Agro-Forestry setzt sich aus den Wörtern "Agro" für die Landwirtschaft und "Forestry" für die Forstwirtschaft zusammen. Verschmilzt man die bislang meist isoliert betrachteten Landnutzungsarten, entsteht ein neues Bewirtschaftungskonzept, das die Wortschöpfung rechtfertigt. Nur die enge Verzahnung von Wald und Feld sichert, vor allem in den heißen Klimaten der Erde, die nachhaltige Nutzung der Böden. Um diese Einheit von Wald und Freiland zu erreichen, werden die Feld- und Waldparzellen entweder schachbrettartig nebeneinander angelegt oder die Feldfrüchte werden im Halbschatten von Baumreihen ("Allee-Farming") angebaut.
Der Wald schützt die
landwirtschaftlichen Böden
Der Wald wirkt sich positiv auf die benachbarten Felder und Wiesen aus und macht ihn so wichtig. Wälder schützen die Böden vor der Erosion durch Wasser und Wind und verlangsamen die Austrocknung der Böden in Trockenperioden. Sie liefern Dünger für die Felder und schaffen ein ausgeglichenes Klima. Dadurch kann die Ertragskraft der Böden erhalten und vielerorts gesteigert werden. Fruchttragende Bäume ergänzen die landwirtschaftliche Produktion. Einheimische Arten werden häufig zu medizinischen Zwecken genutzt und manche raschwachsende Baumart eignet sich ausgezeichnet für die Brennholzgewinnung. Denn Holz ist, nach wie vor, in weiten Teilen Afrikas der wichtigste und nicht ersetzbare Energieträger.
Die Landwirtschaft sichert die Existenzgrundlage
der Menschen
Im Schutz der Wälder werden Yams, Kassawa (Maniok), Süßkartoffeln, Mais, Pfeffer, Tomaten, Ananas und vieles mehr in Fruchtfolge angebaut. Die Felder liefern nun auch in trockeneren Jahren genügend Erträge. Die Lebensgrundlage ist gesichert, und es fallen zumeist Überschüsse an, die verkauft werden können. Mit diesen Einnahmen können die Menschen eigenverantwortlich Investitionen tätigen. Häufig wünschen sie sich zunächst den Bau eines Brunnens,
dann einer Schule und einer Krankenstation.
Natur, Nutznießer des neuen Bewirtschaftungskonzepts
Auch die Natur profitiert von dem Agro-Forestry-System. Der Verzicht auf Brandrodung erhält Wälder und schützt Tiere und Pflanzen vor dem Tod. Die Leistungskraft der Böden bleibt erhalten und dies ist Ursprung für ein stabiles Ökosystem.
Darüber hinaus bindet wachsender Wald CO2 und vermindert den Treibhauseffekt. Seine ausgleichende klimatische Wirkung reduziert extreme Wetterereignisse. Wald sorgt für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und erhöht die Niederschlagsmengen. Damit stellt Wald den wirksamsten Schutz gegen die Ausbreitung der Wüsten dar. |